ITER: Neue Energiequelle für die Menschheit

© ITER Organization

Aktuell leben etwa acht Milliarden Menschen auf der Erde. Für das Ende des Jahrhunderts sind elf Milliarden Erdenbewohner vorhergesagt. Mit der Zunahme der Weltbevölkerung steigt auch der tägliche Energieverbrauch.

Das Forschungsprojekt, das am ITER (International Thermonuclear Experimental Reactor) im südfranzösischen Cadarache derzeit errichtet wird, soll der Menschheit den Weg zu einer neuen klimafreundlichen, effizienten und ungefährlichen Energiequelle ebnen. So soll das Magnetfusionsgerät die Machbarkeit der Fusion als großflächige und kohlenstofffreie Energiequelle auf unserem Planeten beweisen und das Prinzip der Sonne imitieren.

Kernbestandteil des Kraftwerks: Ein Donut-förmiger Reaktor

Kernbestandteil des internationalen Experimentalkraftwerks ist ein gigantischer Donut-förmiger Reaktor: Dieser beinhaltet einen circa 8.000 Tonnen schweren Vakuumkessel aus Chrom-Nickel-Stahl, eine spezielle Anfertigung mit einer eigens für ITER spezifizierten Güte. Darin wird ein starkes Magnetfeld zukünftig ein Gramm Deuterium-Tritium-Gas auf engen Schraubenbahnen halten. Dieses Gas wird auf 150 Millionen Grad Celsius erhitzt und in den Plasmazustand gebracht. Das Plasma ist dadurch heißer als die Sonne selbst, wodurch deren Prinzip des Energieausstoßes nachgebildet werden kann.

Elektronenstrahl fügt tonnenschweren Kessel

Um den in Zukunft vorherrschenden Kräften Stand halten zu können, wurden fünf der neun Sektoren des Kessels mit der Elektronenstrahltechnologie von pro-beam geschweißt. Im Jahr 2001 integrierte Fusion For Energy den deutschen Füge-Experten in die Entwicklung der Fertigungsstrategie. Noch nie zuvor wurde der Elektronenstrahl im Druckbehälterbau im Energiesektor eingesetzt, doch die positiven Eigenschaften der Technologie überzeugten die Entscheider. Zudem verfügt pro-beam über die größte zivile Schweißanlage weltweit und war damit in der Lage, auch die maschinelle Grundlage für die bis zu zwölf Meter hohen und fünf Meter weiten Komponenten zur Verfügung zu stellen.

Das Projekt ist seitens pro-beam mittlerweile abgeschlossen. Der experimentelle Reaktor wird nach derzeitigem Stand erstmals im Jahr 2025 in Betrieb genommen.

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